M. Brenner
Tagung der GDCh-Fachgruppe Bauchemie, Weimar, 19. September 2017
Funktionalisierung von Faseroberflächen für textilbewehrte Elastomere
ABSTRACT:
Maßgeblich für die Tragfähigkeit von textilbewehrten Strukturen ist die
Leistungsfähigkeit der Grenzfläche. In zementgebundenen Systemen wird
dies meist durch formschlüssige Verbindungen (z. B. mit Epoxidharz
getränkte und abgesandete Carbontextilien) erreicht. In polymeren
Materialien ist ein derart steifer Verbund auf Grund der kleineren
E-Moduln häufig unerwünscht, bei Elastomeren sogar kontraproduktiv.
Der
Vortrag berichtet über eine Untersuchung zur gezielten chemischen
Funktionalisierung von Glas-, Basalt- und Carbonfasern zur Verstärkung
von Chloropren und EPDM. Die Fasern wurden jeweils mit
Bis[3-(triethoxysilyl)propyl]tetrasulfid (TESPT) und
3-(Mercaptopropyl)trimethoxysilan (3-MPTMS) modifiziert. Zur Applikation
wurden die Substanzen mit gelöstem Elastomer versetzt und händisch auf
die Fasern aufgetragen. Anschließend wurden die modifizierten Fasern in
einer speziell gefertigten Form ins Elastomer einvulkanisiert und die
Faser-Matrix-Adhäsion per Ausziehversuch getestet. Bei Glas- und
Basaltfasern konnte eine Verbesserung des Verbunds um bis zu ca. 100 %
erreicht werden, bei der Modifikation von Carbonfasern lässt sich der
Verbund um ca. 50 % verbessern.